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2016

do not touch Bahnhofsvorplatz Esslingen 6 Figuren aus Natodraht

bauzaun_border
Zäune trennen und schaffen Räume. Sie machen Verhältnisse sichtbar und markieren Territorien.
Sie werden zum Schutz aufgestellt. Man grenzt sich ab. Versteckt etwas, was dahinter ist. Man benutzt „Schutzdraht“. Da stellen sich allerdings die Fragen: Bin ich geschützt – Werde ich geschützt – Schütze ich mich – Wer schützt wen? …
Die Ausgangsbilder sind aus Jordanien.
Zwei Zaunelemente „zaun 9 border I (aqaba)“ und „zaun 24 border II (dead sea)“?im Rahmen des ahbke-Projekts „Portrait WestStadt – Kunst am Bauzaun“ sichtbar Tag und Nacht bis 2018 (voraussichtlich)?Esslingen, Fleischmannstraße Bauzaun Ablaufplan

das fremde – ausstellung ahbke esslingen 15. bis 30. oktober 2016?villa berliner straße?
Eine Serie von Fotomanipulationen, die die Folie, die den Erdboden um die Containersiedlung in der Weststadt verdeckt und Bildausschnitte von Meereswellen vereinigt. Jeder Blick der Flüchtlinge aus den Containern auf die fließenden Strukturen der grau-schwarzen, manchmal glänzenden Folie assoziiert traumatische Erlebnisse existentieller Bedrohung.
Sie sind angekommen in einer Welt, die eigentlich nicht mehr existiert, da sie verpackt ist – damit die Insekten, Lurche und Pflanzen flüchten, um das Baufeld biologisch sortenrein den Investoren überlassen zu können.

do not touch – mamnur almassa 14. bis 28. Oktober 2016 bahnhofplatz, 73728 esslingen
Gedanken zur Installation von Bertl Zagst: do not touch
Zur Sicherheit: nochmals eingezäunt. Kein Betrunkener und kein Kind soll sich verletzen. Und auch nicht alle übrigen Menschen.?Zur Sicherheit: hochfester, rasiermesserscharfer und effektiver Natodraht. Das christliche Europa rüstet sich gegen Fremde, die Schutz suchen, im Zeichen der Dornenkrone.
Zur Sicherheit: Anschauungsunterricht. Unserer Wehrhaftigkeit, unserer hoch entwickelten Sicherheitstechnik, unserer Erfahrungen im Wegsperren, aussperren, einsperren.
Zur Sicherheit: do not touch!
Wen und was sollen wir sehen, hinter dem Absperrgitter? Verweisen die scharfkantigen Konturen auf Flüchtlinge, denen wir als Willkommensgruß ein Kleid aus Stacheldraht senden? Erkennen wir uns in der Gruppe selbst, wie wir voller Sorge und Angst unser Leben mit Sperrdraht umwickelt haben? Wen schützt der Draht, vor wem und warum soll er schützen? do not touch ? Ausgestellt allein für die Augen. Es bedarf nicht der Berührung, um die Schmerzen zu spüren, die die messerscharfen Klingen verursachen. Regen und Wind und unsere Gedanken streifen wohl ungehindert durch sie hindurch. Die Vorbeihastenden auf dem Weg zur Arbeit, zur Schule, in die Stadt oder aus ihr heraus, die Ankommenden und Abfahrenden, Fäden sollen die Klingen aus dem Gewebe ihrer Gedanken reißen, verstümmeln sollen sie ihre eingeübten Phrasen, damit aus befreiten Gedanken und Worten neue werden…
Martin Schalhorn

do not touch | in situ | Bahnhofsvorplatz Esslingen | Oktober 2016
künstlergespräch: samstag, 22. oktober 2016 um 15 Uhr vor dem bauzaun am bahnhof
do not touch im Münster St. Paul, Esslingen im Anschluß

wreck in öhringen auf der landesgartenschau
Landesgartenschau Öhringen

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